Farbabstand ΔE (Delta E)

Der Farbabstand ΔE beschreibt den Unterschied zwischen zwei Farben im L*a*b*-Farbraum. Ein Farbabstand ΔE 1 ist der kleinste vom menschlichen Auge wahrnehmbare Farbunterschied. Die Berechnung des Farbabstandes erfolgt nach der hier aufgeführten Formel:

ΔE = √ ΔL*²+ Δa*²+ Δb*²

Die aufgeführten Werte ΔL*, Δa* und Δb* sind die jeweiligen Unterschiede zwischen den Ist- und Sollwerten innerhalb des CIE L*a*b*-Farbraums.

Für die Ermittlung des Farbabstandes kommt ein Spektralfotometer zum Einsatz. Dieses bestimmt die aktuellen Farborte eines Farbtons und berechnet die Abweichungen zum Sollwert.

ΔE ≤ 1 kein sichtbarer Unterschied
ΔE = 2 geringer Unterschied, nur von einem geschulten Auge erkennbar
ΔE = 3 erkennbarer Unterschied, auch vom ungeschulten Auge erkennbar
ΔE = 4 deutlicher Unterschied
ΔE ≥ 5 starker Unterschied

Die Farbmessung und damit der CIE-Farbraum werden über die Druckindustrie hinaus angewandt. In der Automobilindustrie wird ein Farbabstand von ΔE ≤ 0,75 gefordert, z. B. für die Sensoren der Einparkhilfe, die in eine Stoßstange eingebaut werden.

Für die Farborte der Prozessfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) gibt es Vorgaben hinsichtlich der zu erreichenden Farborte sowie die einzuhaltenden Toleranzen. Dies ist besonders wichtig, da das Druckergebnis bei Wiederholaufträgen oder bei gleichzeitigem Druck eines Auftrages in unterschiedlichen Druckereien (z. B. Verpackungen für international vertriebene Markenartikel) übereinstimmen soll.

Ein allgemein anerkannter Standard ist der ProzessStandard Offsetdruck (PSO), der ebenfalls Soll- und Toleranzwerte für den Farbabstand vorgibt. Die Abnahme von Druckmaschinen und Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck (PSO) gehören zum Dienstleistungsumfang des Akkreditierten Prüflabors Druckqualität und Weiterverarbeitung des Sächsischen Instituts für die Druckindustrie.

Das Sächsische Institut für die Druckindustrie hat vor einigen Jahren auch Prüfparameter für die Abnahme von Flexodruckmaschinen veröffentlicht. Auch diese geben Toleranzen für den zu erreichenden Farbabstand vor.